Nennen Sie die wichtigsten Merkmale der silbischen Schreibung! Erläutern Sie diese anhand geeigneter Beispiele! | | Markierung der Vokalgespanntheit; silbeninitiales -, Silbengelenk |
Nennen Sie die Grundprinzipien der morphologischen Schreibung! Erläutern Sie diese anhand geeigneter Beispiele! | | Verschriftung des Umlauts <ä> statt <e>; silbeninitiales -<h> übernehmen, obwohl phonologisch unnötig (drehst); Auslautverhärtung – Inlauterweichung (Tag – Tage); Übertragung Silbengelenkschreibung als Doppelkonsonant auf Einsilber |
Was versteht man unter dem ästhetisch-optischen Längenausgleich? Erläutern Sie diesen anhand geeigneter Beispiele! | | Schprengel; Schpiele; Schwahn; Reh |
Wie werden Silbengelenke im nativen System verschriftet? Geben Sie Beispiele! | | Doppelkonsonanten z.B. <mm> Himmel, Mitte, <nn> Wanne; außerdem Digraphen <tz> Katze, <ck> Zucker |
Welche Silbengelenke werden graphematisch nicht durch Dopplung markiert? Warum? | | Tasche *Taschsche
Katze *Kazze/Katze
Die Verschriftung würde zu komplex (->optisch-ästhetische Längenausgleich) |
Wann wird ein Konsonant geminiert? Bsp. Puppe, Halle | | Als graphematische Repräsentation des Silbengelenks [pʊpə] <Puppe>. |
Vor welchen Konsonanten steht das Dehnungs-h? | | Zur Verschriftung des Endrands einer offenen Silbe und einer Silbe, die vor einer Silbe mit einfachem Anfangsrand aus den folgenden Sonoranten <r>, <l>, <n> oder <m> steht. |
Warum werden die Grapheme i und u zu Dehnungszwecken nicht verdoppelt?
| | <ii> in Handschrift würde mit <ü> verwechselt werden. Auch das <uu> würde anderen Graphemen mit mehreren Strichfolgen ähnlich sehen, z.B. <nn>, <m>,<mm> etc. |
Wann werden gespannte Vokale doppelt verschriftet? | | Bei Substantiven mit offenem oder einfachem Endrand.
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Was ist der Unterschied zwischen den graphematischen Repräsentationen der Affrikaten [pf] und [ts] am Anfangsrand einer Silbe? Wie ist es bei anderen Stellungen im Wort? | | /pf/ bleibt komplex als <pf>, /ts/ wird als einfaches Graphem <z> verschriftet. Im Silbengelenk wird die /ts/ als <tz> verschriftet. In der Fremdwortschreibung gibt es jedoch Besonderheiten. /ts/ kann dort auch als <c> verschriftlicht werden. |
Welche graphematischen Repräsentationen haben die Diphtonge /ai/, /ɔi/, /au/? | |
nativ: <ai>, <ei>, <eu>, <äu>, <au>
nicht-nativ: final
<oi> choice
<ow> Clown
<ou> burn out |
Wem dienen die verschiedenen Schreibprinzipien? Ist die Schrift eher auf das Schreiben oder auf das Lesen ausgelegt? | | Schrift ist rezipientenorientiert! |
Diskutieren Sie das Wort Hexe hinsichtlich seiner Schreibweise! Beachten Sie dabei die phonologische Repräsentation, seine etymologische Herkunft! Zu welchem Ergebnis kommen Sie?
Hexe: Mhd. hecse, ahd. hazissa, hagzussa, mndl. hagetisse aus wg. *haga-tusjō, auch in ae. hægtesse. | | /hɛksə/. Beinhaltet die Affrikate /ks/, die im nativen System mit <chs> Dachs, Lachs, Wachs (im rückläufigen Wörterbuch sind etwa zehn morphologisch einfache Wörter verzeichnet) verschriftlicht wird. <x> ist eindeutig nicht nativ. Es kommt als vor allem als Anfangsrand vor Xanthippe, Xenophobie, Xylophon, diese sind alle griechischen Ursprungs.
Kluge: Etymologisches Wörterbuch hat bei Hexe folgenden Eintrag: mhd. hecse, ahd. hazissa, hagzussa. Hat westgermanischen Ursprung, hat aber schon im mhd. einen fremden Konsonanten <c> aus dem Lateinischen. Im nativen Wortschatz kommt <c> nur in dem Digraphen <ch> und Trigraphen <sch> vor. Eine Form ? Hechse wäre durchaus möglich, da auch Echse (aus Eidechse; natives Wort) vorkommt. <chs> ist hier auch Silbengelenk. Drigraphen als Silbengelenk sind durchaus gängig: Tasche, Lasche etc. Neben dem Wort Hexe gibt es noch fix und faxen und Taxi, die mit <x> im Wort (Silbengelenk) geschrieben werden. <x> scheint hier willkürlich als Verschriftung der Affrikate gewählt. |
Was beinhaltet das morphologische Schreibprinzip? | | Auslautverhärtung – Inlauterweichung
Umlaute, auch bei Diphthongen
Silbengelenke von Allomorphen anzeigen, auch bei der Verschriftung anderer Allomorphe des betreffenden Morphem |
Was beinhaltet das silbische Schreibprinzip? | | Dehnungs -<h>
Vokalverdopplung
<h> zur Markierung von zwei vokalischen Silbenkernen
Silbengelenke |