Kluge: Etymologisches Wörterbuch. 22. Auflage, 1989.
Dachs: Mhd. ahd. dahs, mndd. das(se), mndl. das aus g. *pahsu. Das Wort ist offenbar ins Lateinische (taxus) und die romanischen Sprachen entlehnt worden.
Hexe: Mhd. hecse, ahd. hazissa, hagzussa, mndl. hagetisse aus wg. *haga-tusjō, auch in ae. hægtesse.
Keks: entlehnt aus engl. cakes Pl.
Antwortvorschläge: /daks/ /hɛksə/ /keks/, drei Repräsentationen der Afrikate /ks/: <chs> ist Basisgraphem, <x> fremdes Graphem vor allem aus dem Griechischen, <ks> Spezialfall, da aus englisch cakes entstanden. Dachs und Hexe sind native Wörter, Keks nicht.
Dachs: komplexer Endrand mit ungespannter Artikulation des Vokals.
Hexe: /hɛksə/. Beinhaltet die Affrikate /ks/, die im nativen System mit <chs>
Dachs, Lachs, Wachs (im rückläufigen Wörterbuch sind etwa zehn morphologisch einfache Wörter verzeichnet) verschriftlicht wird. <x> ist eindeutig nicht nativ. Es kommt vor allem als Anfangsrand vor
Xanthippe, Xenophobie, Xylophon. <x> scheint hier willkürlich als Verschriftung der Affrikate gewählt.
Kluge: Etymologisches Wörterbuch hat bei Hexe folgenden Eintrag: mhd. hecse, ahd. hazissa, hagzussa. Hat westgermanischen Ursprung, aber schon im mhd. einen fremden Konsonanten <c> aus dem Lateinischen. Im nativen Wortschatz kommt <c> nur in dem Digraphen <ch> und Trigraphen <sch> vor. Eine Form ?Hechse wäre durchaus möglich, da auch Echse (aus Eidechse; natives Wort) vorkommt. <chs> ist hier auch Silbengelenk. Drigraphen als Silbengelenk sind durchaus gängig: Tasche, Lasche etc. Neben dem Wort Hexe gibt es noch fix und faxen und Taxi, die mit <x> im Wort (Silbengelenk) geschrieben werden.
Keks: ist nicht nativ, jedoch gut integriert: phonologisch (englischer e-Laut zu nativem gespannten /e/), morphologisch (englische Pluralform ist im nativen System die Singularform geworden, regelmäßige Pluralbildung auf Schwa) und graphematisch (Großschreibung, <c> zu <k>, <a> zu <e>, Wegfall des <e> zwischen <k> und <s>).
Zur Affrikte: Eine Form
?Kex wäre denkbar: einfacher Endrand, daher kann Vokal gespannt gesprochen werden ohne weiter eine Markierung seiner Gespanntheit zu erhalten. Gegen ?<kex> spricht die Verschriftung des Wortes
Rex /rɛks/, da hier der Vokal eben nicht gespannt ist (ist jedoch ein Fremdwort, latein.). Eine Form
?Kechs wäre problematisch, da hier ein komplexer Endrand auftaucht (vgl.
Dachs, Lachs, Wachs) und damit der Vokal automatisch ungespannt artikuliert wird. Eine zusätzliche Markierung des Vokals
?Keechs/Kehchs wäre unökonomisch, da eine Schreibsilbe nicht zu lang sein sollte.
Keks als Ausnahmeerscheinung ist wohl die beste Lösung.